
Künstler*in
© Stefan FuhrerGeorg Friedrich Haas
Georg Friedrich Haas wurde in Graz geboren, verbrachte aber seine Kindheit in Vorarlberg, in den Bergen – eine Landschaft und eine Atmosphäre, die ihn nachhaltig geprägt haben. Studiert hat er in seiner Geburtstadt, bei Ivan Eröd und Gösta Neuwirth und später in Wien, bei Friedrich Cerha. Dieser hat seinen ehemaligen Schüler für den Großen Österreichischen Staatspreis vorgeschlagen hat, der Haas 2007 auch verliehen wurde.
Nacht, Dunkelheit und Verlust der Illusionen spielen eine große Rolle in seinem Oeuvre (etwa in seiner Hölderlin-Oper ›Nacht‹, 1995/1998), wobei dem Licht als integraler Teil einer Reihe seiner Kompositionen eine beträchtliche Bedeutung zukommt (›in vain‹, 2000 und insbesondere ›Hyperion‹, ein Concerto für Licht und Orchester, 2006).
Georg Friedrich Haas ist international bekannt und anerkannt, als ein hoch sensibler, fantasiereicher Erforscher der Innenwelt der Klänge. Mit ganz wenigen Ausnahmen (wie sein Violinkonzert, 1998) schreibt er mikrotonale Stücke, deren magische Klangwelt den Hörer in Rausch versetzt.
Haas hat sich ernsthaft mit der Mikrotonalität auseinandergesetzt (angeregt von Ivan Wyschnegradsky und Alois Hába) und in mehreren europäischen Ländern Vorlesungen darüber gehalten. Für die Salzburger Festspiele 1999 hat er unter dem Titel ›Jenseits der zwölf Halbtöne‹ einen »Versuch einer Synopse mikrotonaler Kompositionstechniken« unternommen.
Das Cellokonzert, wie auch ›Wer, wenn ich schrie, hörte mich…‹ 1999 für Schlagzeug und Ensemble sind Beispiele auch für Haas’ politische Haltung und die Ohnmacht, deren er sich als Komponist schmerzlich bewusst ist: Er weiß, mit seiner Musik ist die Welt nicht zu verändern. Das Schlagzeugkonzert entstand zur Zeit des Balkankrieges; als Haas die Flugzeuge, bombengeladen, über sich fliegen sah und hörte, fragte er sich, wer denn ihn hören würde, sollte er mit seinem Schrei gegen den Krieg protestieren. Das Cellokonzert, das mit einem schwer zu ertragenden, schmerzvollen Schrei beginnt und auf der Trommel die Marsch-Schritte der preußischen Armee heraufbeschwört, ist eine Anklage gegen den Faschismus.
Continuum XXI
Ensemble Modern
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IEMA-Ensemble 2025/26
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Hed Bahack
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Pia Davila
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Georg Friedrich Haas
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